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Jugend gestaltet Zukunft in Niedersachsen

Ein Kooperationsprojekt der LEADER-Regionen Naturparkregion Lüneburger Heide (federführend), Heideregion Uelzen, Hohe Heide, Vogelpark-Region und Aller-Leine-Tal.

Ein vergleichbares Projekt wurde bereits unter dem Titel "Jugend gestaltet nachhaltige Zukunft" in den AktivRegionen in Schleswig-Holstein durchgeführt.

Ausgangslage

Die Jugend ist ein Motor des Wandels. Sie stellt das Hergebrachte in Frage, kündigt Veränderungen an, verkörpert neue Werte und Ideen. Sie ist jedoch bisher noch nicht ausreichend für den Transformationsprozess – hin zum Nachhaltigen Konsum- und Alltagsverhalten - integriert worden. Diese Einschätzung vertritt nicht nur der Rat für Nachhaltige Entwicklung, sondern wird ebenfalls von den Ergebnissen des Peer Reviews zur Deutschen Nachhaltigkeitspolitik durch internationale Fachleute in 2009 gestützt.

Zudem sind bei der Jugend (aber auch in der Gesamtbevölkerung) eine steigende Politikverdrossenheit und eine mangelnde Teilnahmebereitschaft im Hinblick auf die aktive Mitgestaltung der eigenen Region (Heimat) zu verzeichnen, die sich nicht nur über die nach wie vor niedrige Wahlbeteiligung (insbesondere auf Kommunalebene) äußert. Um diesem Trend (Politikverdruss) entgegenzuwirken, sind jedoch nicht nur neue Partizipationsformen in den politischen Prozessen dringend erforderlich. Vielmehr muss die Jugend ebenfalls für das Thema sensibilisiert, motiviert und an das Thema me-thodisch herangeführt werden. Die Vermittlung des Vernetzten / Systemischen Denkens wird in diesem Zusammenhang zunehmend gefordert.

Indirekt spielte das Vernetzte, Systemische Denken auch bei der Formulierung der 2030-Agenda der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals) eine wichtige Rolle. Soziale, wirtschaftliche und ökologische Ziele und deren Verknüpfungen sollen zukünftig ausgewogen bei der Umsetzung der SDGs berücksichtigt werden.

Indirekt wird somit ein Denken in Zusammenhängen gefordert. Dies findet sich u.a. auch in dem Konzept der Gestaltungskompetenz zur Verwirklichung nachhaltiger Entwicklungsprozesse in der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) wieder. Mit Gestaltungskompetenz wird die Fähigkeit bezeichnet, aus Gegenwartsanalysen und Zukunftsstudien Schlussfolgerungen über ökologische, ökonomische und soziale Entwicklungen in ihrer wechselseitigen Abhängigkeit ziehen und darauf basierende Entscheidungen treffen, verstehen und umsetzen zu können. Nur hierüber können Zielkonflikte, Folgewirkungen, Blockaden und Eigendynamiken in der Entscheidungsfindung ganzheitlich berücksichtigt werden.

Projektziele

Im Rahmen des vorliegenden Projektes soll ein neues Format für Projektwochen an Schulen genutzt und weiterentwickelt werden, um

  • Jugendliche für die Themen (Regional-)Politik, Nachhaltigkeit und Vernetztes Denken zu sensibilisieren,
  • sie zu befähigen, komplexe (Nachhaltigkeits-)Themen durch Einsatz des Vernetzten / Systemischen Denkens ganzheitlich reflektieren und eigenständig lösen zu können (Methodenvermittlung Vernetztes Denken)
  • sie die entscheidenden Nachhaltigkeitszusammenhänge selbst erarbeiten und selbst entdecken zu lassen (entdeckendes statt rezeptives Lernen)
  • sie dazu zu ermutigen, sich politisch mit eigenen Beiträgen zu konkreten Herausforderungen in der eigenen Region (Heimat) zu engagieren und einzubringen (Jugendbeteiligung) und
  • um dabei insbesondere auch das eigenen Konsum- und Alltagsverhalten kritisch zu hinterfragen und zu verändern und somit die Lücke zwischen Wissen und Handeln zu schließen (Stärkung des Nachhaltigkeitshandeln)

Das neue (und später auch optimierte) Projektwochen-Format wird an 15 Schulen (mit jeweils 2 Schulklassen der Klassenstufen 9-11) aus 5 unterschiedlichen LEADER-Regionen in Niedersachsen eingesetzt. Hierdurch werden sich ca. 1.050 Jugendliche aus Niedersachsen (der Sekundarstufe 1 und 2) in der eigenen LEADER-Region aktiv einbringen. Im Rahmen der regulären Projektwoche werden sie konkrete Herausforderungen aus der Region durch Einsatz des Vernetzten Denkens kritisch und systemisch reflektieren und anschließend eigene Lösungsvorschläge entwickeln und diese den politischen Entscheidungsgremien und der Öffentlichkeit präsentieren.

Bei der Themenbearbeitung werden sowohl alle 3 Nachhaltigkeitsdimensionen (ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit unter Berücksichtigung kultureller Aspekte) als auch deren Abhängigkeiten, Zusammenhänge, Wechselwirkungen und Dynamiken berücksichtigt. Finanziell unterstützt und aktiv begleitet wird das Projekt u.a. durch 5 LEADER-Regionen. Am Transfer wirkt zudem das NLQ als zentrale Weiterbildungseinrichtung für Lehrkräfte des Landes Niedersachsen mit.

Am Projekt beteiligt: Institut für Vernetztes Denken Bredeneek, Niedersächsisches Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ)

LEADER-Regionen:

Naturparkregion Lüneburger Heide

Heideregion Uelzen

Hohe Heide

Vogelpark-Region

Aller-Leine-Tal

Kofinanzierung: Klosterkammer

Umsetzung: 2020 - 2022